Bönen - Problematischer Windmarkt

Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, das in einem Team niemand unersetzbar sein sollte, aber wenn kurzfristig und unerwartet ein wichtiger Teil des Teams ausfällt, merkt man es doch.

An dieser Stelle gleich nocheinmal gute Besserung, Ralph!  

Die anderen haben zusätzlich Aufgaben übernahmen, worunter ihre eigentlichen, geplanten Tätigkeiten litten. Trotzdem machte die ORGA von ARS WESTFALICA, auch in der "Notbesetzung", wieder einen besseren Job als ich ihn von anderen so genannten professionellen Orgas kenne.

An dieser Stelle gebe ich dann wieder einmal meine eigene Unzulänglichkeit zu. Weder auf meinem Fotoapperat, noch auf meinem Rechner fand ich Fotos von Bönen, was darauf hin deutet, das ich keine gemacht habe.  (Obwohl es für die Dokumentation gut gewesen wäre...)

//Nachtrag vom 31.07. Dank der tätigen Hilfe meiner fleissigen Freundin bin ich doch zu Fotos gekommen, die ich nun endlich einfüge...//

Der Markt: gut 60 Händler, Handwerker und Versorger; dazu ein (bis zwei) Dutzend Heerlager (jedenfalls reichlich!). Aufgebaut auf dem ehemaligen Zechengelände. Sicherlich eine nette Idee, den alten Zechenturm als Kontrast zu nutzen und mit dem Mittelaltermarkrt eine Brücke von der ganz alten Zeit, der 'guten alten' Zechenzeit bis in die Gegenwart zu schlagen.

 

Das es trotzdem kein toller Markt wurde, hat sicherlich viele (kleine) Ursachen.

Das Gelände ist, meines Erachtens, für einen Markt nur mäßig geeignet. Ein Zechenturm hat nun einmal nicht den Charme einer Burgruine. Die Heerlager hatten auf Rasenflächen aufgebaut, doch der eigentliche Marktplatz war fester, sehr feiner Schotter.

Trotz des Regensturms am Donnerstag (mit Schäden an Bühne und Taverne) war der Platz bis Samstag schon wieder so trocken, das das einzig effektive Mittel gegen den Staub war, ihn zu ignorieren.

Das Wetter war auch nur suboptimal, zwar trocken, aber ein kühler und vor allem heftiger, boeiger Wind knallte mir die meiste Zeit voll ins Zelt. (Bei knarrenden Balken und wehender Plane fühlte ich mich fast wie auf einem Segelschiff.)

Wegen einer Hochzeitsfeier im Zechenturm konnten einige Flächen nicht genutzt werden und vor allem die dortige Toilette erst am Sonntag. Wo ich gerade bei Toiletten bin: zu wenige. (Schon für die Menge an Aktiven alleine wäre es knapp gewesen, und dann noch mit Besuchern...) Und für einige Heerlager waren sie durchaus einen guten Fußmarsch entfernt.

Überbelegung der Händler: Klar, ich kann verstehen, wenn jedes Gewerk zweimal eingeplant wird, damit beim Ausfall von einem, es trotzdem vor Ort ist. Meines Erachtens sollte man dann die Gewerkseinteilung aber mehr nach Kunden- als nach Händlersicht machen. Händler und Organisatoren sehen den Unterschied zwischen Gold- Silber- Glasperlen- und Knochenschmuck. Für viele Besucher sind es 4 Schmuckstände. Und die Kinder bekommen auch nur einmal "etwas Süßes" egal ob das Eis, Crepes, Mandeln, Quarkbällchen oder Rosinenbrötchen.

Die Eintrittspreise: immer wieder fast schon eine Glaubensfrage. 7,- waren sicher nicht zuviel für das was geboten wurde und im vorhinein kann der Besucher am Eingang das 'eh nicht beurteilen. Allerdings wussten das wohl manche Bönener besser, ich hörte öfter als sonst von lautstarken Beschwerden am Eingang und entrüstetem Fortgehen.

Womit ich bei den Besuchern bin. Eigentlich der Punkt, der den Markt am stärksten herunter gezogten hat: Die Anzahl war zwar so gerade in Ordnung, aber das allgemeine Interesse (und damit auch das Kaufinteresse) war richtig mies. Ich habe selten so wenig Metproben ausgeschenkt und Fragen zu den Fellen beantwortet.

Einen einheimischen Marktkollegen fragte ich, ob die Bönener kein Geld haben, oder es einfach nicht ausgeben wollen. Seine Einschätzung war: Beides.

 

Fazit für Besucher: Wer da war konnte für günstiges Geld mal einen großen Markt und gute engagierte Heerlager erleben.

Fazit für Kollegen: Wohl nichts für Spezialanbieter. Wer sich schwieriges Publikum zutraut mag an einem andere Tag hier Glück haben, oder zufällig das richtige Produkt anbieten.

Fazit für mich: Es war schön so viele Freunde und bekannte Händler und Heerlager nicht erst in Warendorf wieder zu treffen. Außerhalb der Öffnungszeiten hat es Spass gemacht. Finanziell hatte ich, auch von einem Erstling, nicht so wenig erwartet.

 

Mein allgemeines Fazit ist, das Bönen so einen Markt nicht verdient hat. Der Aufwand, den ORGA, Händler und überhaupt die Teilnehmer betreiben, sollte irgendwie, vorzugweise in Geld, honoriert werden. Ich bin mir sehr unsicher, ob ich Bönen eine zweite Chance gebe.