04.-06.06. 2016 Neustadt-Glewe (Burgfest)

 

Neustadt-Glewe ist einfach riesig. (Geschätzte) 400 Wikingerkrieger für die Feldschlacht sind einfach beeindruckend und Seehenswert. Und die brauchen für Ihre Lager auch entsprechenden Platz.
Das Gelände ist toll, im "Normalzustand" wohl ein Stadtpark, rund um die Burg, mit Teich und altem Baumbestand. (Das war vor allem deshalb gut, weil es ein mega heißes Wochenende war).

Allgemein zum Burgfest:

Es gab einen 'grobmittelalterlichen' Marktteil, der, anderswo, ein mittelgroßer Markt gewesen wäre. Hier allein hatte ein 'normal interessierter' Besucher schon so ziemlich alles gefunden, was er erwartet hätte.
Dann war der richtig große Bereich der Wikingerdarsteller (Händler, Handwerker, und eine richtig große Menge an Kriegern).  Für spezieller interessierte Besucher ein Leckerbissen, denn es war eben nicht nur Masse sondern auch Qualität. Bei den Lagern (Kämpfern) wurde wert auf die (soweit möglich) korrekte historische Darstellung gelegt, genauso wie bei den Händlern und Handwerkern. Hier ergaben sich durch das internationale Flair, (Darsteller, aus, ich glaube 30 Nationen) Dinge zu sehen und günstig zu kaufen, an die man sonst nicht herankommt. 

Einen dritten Bereich würde ich dann noch definieren, der eher allgemein mittelalterlich war, mit reichlich Händlern, die mit ihrem Warenangebot und Stand weniger speziell auf Szenebesucher und Lagerleute eingeschworen waren. Hier war auch eine der Bühnen und die Hauptversorgung mit allem was man Essen und Trinken wollte. Eine Kollegin nannte es die "Partyzone".

In dem dritten Bereich stand ich, möglicherweise komplett falsch, jedenfalls nicht gut. (Woran merkt man, das man einen schwachen Standplatz hat?
- Wenn vorbeilaufende Besucher z.B. sagen: "Lass und zurückgehen zum Hauptweg" oder "Jetzt haben wir uns verlaufen".)

 

Von "Neu-Gle" hatte ich in Wikinger- (und vor allem Kämpfer-) kreisen, so viel gehört, das ich es einfach mal ausprobieren wollte.
Für mich war diese Probe ein Misserfolg.
Zusammen mit dem Highlightgefühl von Jork in der Woche vorher, waren meine Erwartungen an Neu-Gle vielleicht auch einfach zu hoch. So rieb ich mich an Dingen, die ich sonst wohl ignoriert hätte. Angefangen vom langen Anfahrweg, über Schwächen bei der Orga, über das viel zu heiße Wetter, über die Musik von der Bühne (die mich zusehens mehr nervte) über preisagressive Mitbewerber, bis hin zum allgemein sehr verhaltenen Umsatz.

Fazit:

Ich sehe es so, das in Neu-Gle (mindestens) zwei Events laufen:
Zum einen ein europaweites Großtreffen von richtig vielen Wikingerkriegern.
Für diese Kämfper und auch für interessierte Besucher ist das ultimativ toll.


Zum anderen ist auch noch ein mittelalterliches Stadtfest. Mit allem was man davon erwarten kann.

 

Für Kollegen muss ich mich mit einer Empfehlung leider sehr vage halten:
Es sind unheimlich viele Besucher da, auch viele Szenebesucher und Lagerleute, was Neu-Gle für Spezialisten sicherlich interessant macht. Allerdings hatte ich den Eindruck, das das allgemeine Kaufinteresse, jedenfalls an meinem Stand, eher gering war. Außerdem bedingt schon allein die Größe, das sicherlich schon (mindestens) ein Kollege (oder preisagressiver Mitbewerber) bereits seine Stammkundschaft hier hat. 


Ich habe jetzt Neu-Gle erlebt und werde schauen, was im nächsten Jahr sonst noch an diesem Termin stattfindet.