Martinimarkt in Bad Honnef

Erst einmal Fakten...

Nach Aussage des Organisators waren es 120 Stände, die in der Innenstadt von Bad Honnef aufgebaut waren. Davon vielleicht eine gute Handvoll mittelalterlich.  Die mittelalterlichen lockerten das Bild der weißen Weihnachtsmarktstände auf, bzw. waren am Rand plaziert.

 

Der Markt begann am Mittwoch und ging bis Sonntag (12:00 bis 21:00 Uhr).

Laut Flyer gab es auch Programm. (...unter den besonderen Highlights fanden sich auch 'Blasorchester' und 'Kirchenchor-Konzert')

Insgesamt hatte ich den Eindruck tatsächlich auf einem Weihnachtsmarkt zu sein. Was die Stände selbst, die Dekoration und das Warenangeot angeht. Was nicht dazu passte, waren die Besucherzahlen (...und meine Umsätze).

Okay, zu den Besucherzahlen sollte ich sagen, das vor meinem Stand (bzw. in 'unserer Gasse') einfach unpassend wenige waren.

 

Eine Erklärung dafür könnte der allgemeine Aufbau sein:

Es gibt einen Marktplatz, vor und an der Kirche; hier waren die meisten Stände und vermutlich auch das Programm. Der Marktplatz mündet in die Hauptstraße, im normalen Leben Fußgängerzone, mit weiteren Buden und Ständen.

Von der Hauptstraße (hier nicht mehr FuZo) zweigt die Bahnhofstraße ab. [Vermutlich zu normalen Zeiten die Hauptdurchfahrtsachse in Bad Honnef] Auch die war nochmal auf ca. 200 Metern mit Ständen bestückt.

Abzweigend von dieser gab es noch eine Straße, ("Am Saynschen Hof") in etwa parallel zur Fußgängerzone.  Hier stand ich, zusammen mit vier anderen Händler, einem Holzkarussel und dem Klowagen. (Ich möchte ihn mit Absicht nicht 'Toilettenwagen' nennen, vielleicht später mehr dazu).

Da es noch zum Aufbau gehört, eine weitere Erklärung: Auf der Bahnhofstraße gibt es einen Autohändler / -Werkstatt, die zugänglich bleiben musste. Als Folge davon fuhren bis Freitag abend immer wieder Autos vor unseren Ständen vorbei. (Ich wollte schon immer mal einen 'Drive-Inn' Markt machen... :-<)

Das war aber eigentlich gar nicht so schlimm, denn wie mir schien, waren am Mittwoch und Donnerstag 'eh nur die Leute in der Stadt, die so wie so etwas dort zu erledigen hatten. Marktinteresse gen Null tendierend. Eigentlich wurden wir nur darauf angeraunzt, warum denn der ganze Mist (Holzhackschnipsel) auf der Straße läge und wie es denn sein könnte, das wir den Zugang zur Post versperrten!

Am Freitag wurde es noch verstärkt, weil dauernder Nieselregen eigentlich jedem die Laune verdarb. Wirkliche 'Marktbesucher' fanden sich wohl erst am Samstag.

Und dann auch tatsächlich in den angekündigten Massen... jedenfalls "oben". Auf Marktplatz und Hauptstraße hörte ich nur von Geschiebe und Stau, aus der Entfernung sah ich auf der Bahnhofstraße viel Leute vorbei gehen, bei mir kamen nur einige wenige vorbei, die zum Klo mussten, dem Gedränge entfliehen wollten, oder auf dem Weg ins Getümmel waren. 

Oha, das könnte ein epischer Bericht werden, denn bisher habe ich ja gerade mal ein paar Eindrücke beleuchtet und es waren FÜNF Markttage.

 

Ich werde mal gleich mit den Fazits beginnen:

Fazit für Besucher: Das lasse ich lieber, weil es mir sehr schwer fällt, mich in den 'normalen' Kirmes- oder Weihnachtsmarktbesucher hinein zu versetzen. Ich weiss nicht, was er / sie hoffte auf dem Martinimarkt zu finden, und, da ich wärend der Öffnungszeiten nicht den gesamten Markt sah, weiss ich auch nicht, was, in welcher Qualität, angeboten wurde.

Vom Programm bekam ich nur eine Mittelalterband mit, die sich bei Ihren Walkingacts auch mal in der Bahnhofstr. zeigten.

Also: kein Kommentar!

Fazit für Kollegen: Als Versorger kann man vermutlich (bei entsprechendem Standplatz) seinen Schnitt machen. Man muss überlegen, ob man mit zwei umsatzstarken Tagen die Kosten für drei (sehr) schwache reinholen kann. 

Für 'normale' Händler gilt das noch stärker, denn ich habe das Gefühl, das 'die Leute' Ende Oktober noch nicht bereit sind, die Sachen zu kaufen, die sie auf einem Weihnachtsmarkt erwarten.  

Fazit für mich: Beim Nikolausmarkt im letzten Jahr konnte ich ja noch die Schwächen und Probleme mit der Rekordmenge verkaufter Felle übertünchen. Das klappt jetzt gar nicht mehr! [In diesen Fünf Tagen verkaufte ich sogar ein Fell weniger als bei dem Zwei Tages erstling in Schwerte]

Die wenigen positiven Eindrücke (einige gute Kollegen, nette Abende) stehen zu vielen negativen Punkten gegenüber. (belegbare Faktoren wie Standgeld, Umsatz; aber auch 'gefühlten' wie Sanitärsituation, Standplatz)

 

Primär bleibt der schale Geschmack im Mund, das ich, für das was ich zahlte, deutlich zu wenig bekommen habe. [Für fünf Markttage (reichlich) bezahlen, aber nur zwei bekommen...]

 

Es müsste sich einiges ändern, damit ich nochmal zum Martinimarkt in Bad Honnef fahre...