Burg Ravensberg

Vorab:

Die Lobeshyme der letzten Jahre.

 

Einer der emotionalen Fixpunkte meiner Jahresplanung. Bisher war es auf der Burg immer schön und erfolgreich. Bin gespannt was es neues gibt und freue mich darauf!

Nachher:  Schön, wenn ich mir, trotz allem Zweckpessimismus, doch mal Erwartungen erlaube, und die dann erfüllt werden.

Als Gesamtevent wieder sehr schön und (für mich) auch finanziell in Ordnung.

 

Ich hatte überlegt, ob ich es mir nicht einfach machen könnte, und hier nur auf die Beurteilung vom letzten Jahr hinweise. Weil ich es da schon sehr schön und passend formuliert hatte. [...erschien mir dann aber falsch, weil es den Eindruck machen könnte, das es dasselbe gewesen ist (=langweilig) ]

Außerdem hatte ich mich letztes Jahr schon sehr kurz gefasst, deshalb jetzt frisch:

Der Markt: Ein kleiner Markt. (11 Händler/Handwerker; 1,5 Mettavernen; ca. 5 Heerlager (da die Lager eigentlich alle auch noch handwerkten o.ä. machten, sind die Übergänge etwas fließend)). Aufgrund der geringen Stellflächen kann sich die Stiftung erlauben durchaus Wert auf die Qualität der Darstellungen und Waren zu legen. 

Leider gab es einige kurzfristige Absagen, (wohl auch wegen Wetterberichtsvirus) die nicht mehr kompensiert werden konnten. So ergaben sich ein paar (auch für Besucher auffällige) Lücken und Doppelungen. [Diesmal waren wir vier Händler, die Alkohol in Flaschen anboten. :-/]

Da ich als Musikkritiker nicht tauge, erwähne ich nur das mit Oropher und Sonor Teutonicus zwei regionale Bands da waren, die Ihre Gage wert sind.

Beim sonstigen Rahmenprogramm gefiel mir wieder, das es nicht nur die 'normale' Besucherbespaßung war, sondern, dank 'Erkenntnistafeln'; Modenschau und Waffenkunde, die Leute auch noch schlauer nach Hause gehen konnten.

 

Besucher... [ich hoffe, ich bekomme von Till noch konkretere Zahlen] gefühlt war es am Sonntag wieder ähnlich voll wie letztes Jahr, bei gutem, z.T. sogar sonnigem Wetter, am Samstag deutlich weniger. (bei "Sturm" bis zum Nachmittag und ganztägiger Schauerankündigung) Ich denke es werden wieder, an beiden Tagen gesamt, etwa 5000 Gäste gewesen sein, die den Weg zur Burg hinauf nicht gescheut hatten.

Vor dem Fazit muss ich einen Punkt aufgreifen, der nicht nur mir auffiel, sondern auch von einigen Gästen bemosert wurde.

In Bezug auf die Gastronomie (feste Nahrung) besteht deutlicher Handlungsbedarf!

[Zum Hintergrund: Die Nahrungsmittelversorgung wird nicht durch die Orga/Stiftung erledigt, sondern durch den Pächter des Burgrestaurants. Und der war bisher eifrig darauf bedacht, der einzige zu sein, der auf dem Markt Essen anbietet.] 

Da ich in den letzten beiden Jahren nicht den Eindruck hatte, das sich die Situation verbessert hat (eher verschlechtert), muss ich es jetzt mal an dieser Stelle anprangern.

In meinem Verständnis ist es so, das aus dem alleinigen Versorgungsrecht auch die Pflicht entsteht, eine gute (und preislich vertretbare) Versorgung zu gewährleisten. Und darunter verstehe ich nicht das Bratwürstchen mit einer halben Scheibe Toast (für 2,50 €) oder den (kleinen) Teller Suppe (für 4,50 €). Zur Qualität kann ich nichts sagen, weil mir alles zu teuer war.

(O-Ton einer Besucherin: "Nehmen Sie nicht den Käsekuchen!")

Fazit (für Besucher): Wer den Fussweg hinauf zur Burg nicht scheut und von einem Mittelaltermarkt mehr erwartet, als Musikbeschallung und kostümierte Händler, ist hier genau richtig! Ein Ausflug zur Burg Ravensberg lohnt sich, auch ohne Mittelaltermarkt.

Fazit (für Kollegen): Spezialanbieter scheinen es schwerer zu haben, vor allem am "Südhang". Zielgruppe sind hier wohl vor allem Ausflügler, die mittelalterinteressiert sind und, in genau diesem Rahmen, auch Geld ausgeben. Mit 5000 von diesem kann (anscheinend wetterunabhängig), rechnen. Alles andere ist, wie immer, Zufall und ein bischen Glück.

Fazit (für mich): Und schon widerspreche ich mir selbst wieder einmal ein wenig, denn mit den Rentierfellen bin ich ja Spezialanbieter und bin das dritte Jahr in Folge mit meinem Umsatz sehr zufrieden.

Fazit (allgemein): Es ist nun einmal eine (alte) Burg, auf etwas, das man in Westfalen 'Berg' nennt. Kein steriles Veranstaltungsgelände aus der Rhetorte! Die Zufahrtswege sind eng, steil, und nur mäßig befestigt. Größere waagerechte Flächen sind eine Illusion. Wen das schreckt, oder wer wetterfühlig ist [Memo an mich: Sturmanker einpacken!] sollte sich andere Ziele suchen.

 

Insgesamt einer der besten Märkte die ich kenn, ich empfehle ihn sehr gerne und komme sehr gerne wieder!

Ach ja, wenn mir Karina schon aus der Peinlichkeit hilft, das ich (wieder einmal) meinem Schnellzeichner ein freies Wochenende gab, sollte ich mich wenigstens bedanken:

 

Danke für die Fotos!

 

Hier weitere Bilder vom Markt.