Anno 1280 in Isselhorst 

4 Tage Anno - zu lang und doch nicht genug

Insgesamt war es richtig gut!

Um gleich den kryptischen Titel zu erklären: Der Markt begann wegen dem Feiertag am Donnerstag (Fronleichnam [Ich habe nie verstanden, was genau die Katholiken da feiern, jedenfalls ist in entsprechenden Regionen da arbeitsfrei]. Das eröffnete die Möglichkeit an 4 Tagen Markt zu machen. Das bedeutete für mich, das der Stand, an 4 Tagen hintereinander, jeweils 8 bis 14 Stunden auf war. 

(Hier gleich mal meinen Dank an Moni und Ali, die in dieser Zeit meine moralische und körperliche Leistungsfähigkeit aufrecht gehalten haben!)

Nach diesen Schichten war ich dann auch zu platt um noch die ganzen alten Freunde und Bekannten zu besuchen, die als Heerlager anwesend waren. (Sorry Leute, es reichte bei mir meißt nur für ein schnelles Feierabendbier in der näheren Nachbarschaft.)

Von daher also 'zu lang' wegen der täglichen Schichten und doch 'nicht lang genug' für das was wichtiger ist, als Geld verdienen.

 

Doch zum Event selbst:

Ich war positiv überrascht, das auch eine komerziell ausgerichtete, allgemein mittelalterliche Großveranstaltung so harmonisch und stressarm ablaufen kann. Denn eine Großveranstaltung war es ganz sicher.

60 Heerlager und 80 "andere" (Händler, Gastro, Handwerker) auf einer Fläche von... Naja, ich brauchte am Aufbautag 10 Gehminuten (schnellen Schrittes), um von einem Ende wieder bei meinem Stand zu sein. 

Die Menge an "anderen" brachte es mit sich, das Doppelungen (oder noch mehr) entstanden.

Oder auch Händler anwesend waren, die, aufgrund ihres Standes / Warenangebots und/oder sozialem Verhalten, besser zu Hause geblieben wären. (Ein gewisser Anteil an Pappnasen ist einfach nicht zu verhindern...)

 

Durch die Größe des Geländes und die Menge der Stände / Lager ergab sich auch die Problematik, das Besucher wohl den Eindruck hatten, bereits alles gesehen zu haben, obwohl sie in dem einen oder anderen Bereich noch gar nicht waren.

 

So kam es, dass z.B. bei uns im 'Innenhof' nichts mehr los war, obwohl im Bühnenbereich noch reichlich Besucher waren. 

Oder, wie ein Kollege es ausdrückte: "Das Geld anderswo verdient wurde."

 

Persönlich kann und will ich mich nicht beklagen, denn für mich passte es, und es ist mir 'eh lieber, wenn ich in Ruhe mit einzelnen Kunden sprechen kann, als das sich hunderte oder tausende, von Besuchern nur an meinem Stand vorbei drängeln.

 

 

Auch wenn ich mich zum Rahmenprogramm normalerweise ausschweige, möchte ich hier zwei Punkte ausdrücklich lobend erwähnen: Das eine war nicht einmal im Programm erwähnt, obwohl es, für mich ein Highlight war, das ich so (oder ähnlich) sehr gerne auf viel mehr mittelalterlichen Märkten hätte: Zwei Holländer, die ihre Gänseschar über den Markt führten.

Der zweite Punkt ist die Formation "L'Ouroboros" die, bei tollem Sound, so grandios aussahen das sie, auch dank pantomimischer und arkrobatischer Leistung, zu den wohl meist fotografierten Akteuren des Events wurden.

P.S.: Der Organisator einer Konkurenzveranstaltung hat sich auf seiner FB-Seite ja auch zum Anno 1280 geäußert. Meine Gedanken dazu unter Organisatoren.