Mittelaltermarkt in Willebadessen (Pfingsten)

Termin 11.-13.06.2011

 

Bericht am 25.12.2011

Ein Markt, den ich eigentlich lieber der Vergessenheit anheim fallen lassen würde.

 

In einem früheren Bericht hatte ich geschrieben, das ich mich entschuldige, dafür im Vorfeld Werbung gemacht zu haben.

Ja, es war tatsächlich so schlimm: Zwei Händler (einer mit ein wenig Rüstzeug/Gewandung und ich), ein Handwerker (Bogenbauer), Eierknacke und Bogenschießen für Kinder, ein Streichelzoo (Ziegen), eine Taverne/Bräterei, ein Spanferkelbräter. (Ich weiss nicht was in dem Plastikpavillion betrieben wurde, jedenfalls versuchte man nicht einmal den Anschein von "Mittelalter" zu erwecken, bevor ich die Ecke aus meiner Wahrnehmung ausblendete, sah ich etwas von Plastikperlen und/oder anderem Kindernepp) Auch die Cafeteria des Veranstalters möchte ich lieber nicht in die Aufzählung einbringen, denn Waffeleisen und Kaffemaschine waren noch vom anderen Ende des Platzes sichtbar. (Mit der Cafeteria wurde übrigens das ach so unauthentische Saharazelt des Streichelzoos verdeckt.) Ach ja, erwähnen muss ich auch noch das Heerlager. (Die Jungs haben sich bemüht).

 

Ich hatte Willebadessen in meinen Tourplan aufgenommen, weil mir der Ort aus meiner Bogenschützenzeit etwas sagte. Das Pfingstturnier ist bekannt und berühmt. ( Ca. 250 Feldbogenschützen sind schon eine nette Zielgruppe für meine Felle. ) Die Bogenschützen hatten auch wohl bis vor zwei Jahren selbst den Markt organisiert, bevor die Stadt es in "professionelle" Hände legte.

Anmerkung: Ich hatte schon im Juni die genauen Hintergründe nicht begriffen, nichts von dem was ich dazu schreibe erhebt den Anspruch auf die Wahrheit.

2010 sollte der Markt dann schöner, größer, besser werden. In Zusammenhang mit dem Turnier. Die Zusammenarbeit klappte wohl schon nicht so, denn "der Markt" versagte wohl beim Catering. (Wer stundenlang durch den Wald gelaufen ist, will nicht noch lange anstehen für eine kleine Bratwurst zu Kirmespreisen. u.a.) Aber wenigstens hatten die Schützen noch freien Eintritt auf dem Markt. Das war in diesem Jahr nicht mehr so. Der Bogenverein hatte wieder eigenes Catering für die Schützen, und auch einen Bierwagen für nachher. Die Allerwenigsten Schützen zahlten daher den Eintritt (ich glaube 4,- €!!). Und meine potentiellen Fellkunden blieben draußen.

Und es war im Vorfeld auch noch anderes Hin und Her mit Terminverschiebung... dann doch nicht, inofizielle Marktabsage usw.

 

Jedenfalls inspirierte mich Willebadessen zu der Rubrik "Gedanken von der Rückfahrt" weil ich lange darüber nachdachte, wie ein Markt dermaßen in die Hose gehen kann...

...oder eben auch nicht, denn finanziell war es für mich noch erträglich. [Einen Tag zu lang (Pfingstmontag hielten wir ja auch noch die Stellung) aber fast durchschnittlich für einen Sommermarkt.]

Lässt sich wohl vor allem durch die Schwäche des Marktes selbst erklären: Eltern, die Ihren Kindern etwas versprochen hatten, konnten im Prinzip wählen zwischen Platikperlen und einem kleinen Trinkhorn (bei mir); gefrustete, gewandete, Besucher, die z.T. von richtig weit gekommen waren, hatten die Wahl zwischen Rüstzeug oder Met (von mir); die gefrusteten Kollegen, deren Umsatz für nichts anderes reichte, kauften ihren abendlichen Trunk (bei mir!).

 

Ich habe Willebadessen noch nicht ganz aufgegeben, allerdings nur, wenn im nächsten Jahr der Bogenverein selbst als Organisator des Marktes aktiv ist.